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EIS

EIS ist eine umfangreiche Applikation für den Österreichischen Bergrettungsdienst.

Das Ziel von EIS ist es, Einsätze des Bergrettungsdienstes zu unterstützen und Personal, Material und Ausbildung innerhalb der Organisation zu verwalten und zu dokumentieren.

Dadurch soll erreicht werden, daß im Einsatzfall die besten und aktuellsten Daten zur Verfügung stehen, gleichzeitig aber der dazu notwendige Administrationsaufwand möglichst gering gehalten wird.

Die Bergrettung

Aufgabe des Österreichischen Bergrettungsdienstes ist die Hilfeleistung im alpinen und weglosen Gelände. Diese Hilfeleistung erstreckt sich von der Erstversorgung Verletzter über die Bergung aus hochalpinen Regionen bis hin zur Suche nach vermißten Personen. Der Bundesverband des Österreichischen Bergrettungsdienstes ist die Dachorganisation der autonomen Landesverbände, welche für die Umsetzung dieser Aufgaben zuständig sind. Die Bergrettung ist eine reine Freiwilligenorganisation.

Aufgrund der Natur ihrer Aufgaben ist die Bergrettung dezentral organisiert, mit vielen Ortsstellen in den alpinen Regionen Österreichs. Jede Ortsstelle ist für Administration und Ausbildung der lokalen Einsatzkräfte verantwortlich und verwaltet auch das Material für Einsätze in ihrem Zuständigkeitsbereich.

Bei Katastrophen oder bei Anlässen, die über den Rahmen einer Ortsstelle hinausgehen, werden Einsätze in größeren Gebieten oder auf Landesebene abgewickelt, je nach der Situation. Die dafür notwendige Flexibilität muß auch bei der Einsatzadministration gegeben sein.

Der Zweck von EIS ist es, die einsatzrelevanten Daten (Informationen über Personal, Ausbildung und Material) dezentral zu verwalten und aktuell zu halten und bei Bedarf der Einsatzleitung off-line zur Verfügung zu stellen.

EIS deckt folgende Bereiche ab:
* Personalverwaltung (Mitglieder, Qualifikationen, Versicherungsstand, Adreßinformationen)
* Ausbildungsverwaltung (Kursverwaltung, -registrierung, Dokumentation)
* Materialverwaltung (Zuteilung, Wartung, Ersatz, Dokumentation)
* Einsatzunterstützung (Logs, Planung, Gruppeneinteilung, Lage)

Komponenten von EIS

EIS hat drei Hauptkomponenten: Je nach den Wünschen und Bedürfnissen der Anwender können die einzelnen Aufgaben entweder am Client, am Web, oder auf beiden getan werden:
* Ein Bergretter kann seine Kontaktdaten, Adresse, Telephonnummern, etc. am Web oder auf dem Client ändern.
* Interne und externe Webseiten können am Web verwaltet werden.
* Der Einsatzleiter kann auf alle Daten offline am Laptop zugreifen, wenn er Einsatzgruppen zusammenstellt.
* Der Ortsstellenleiter kann die Mitglieder seiner Ortsstelle am lokalen PC administrieren und in Gruppen organisieren.

Technische Funktionalität

Datenbank und Applikationsserver

Das Herzstück von EIS ist eine replizierte Datenbank. Die Datenbank wird auf mehreren Servern geführt und auf jedem Client-PC gespiegelt, wenn er sich zu einem der Server verbindet.

Der Applikationsserver mit der “zentralen” Datenbank ist eine ausfallssichere, redundante Applikation, die auf mehrere Server landesweit verteilt ist.

Wenn einige der Server ausfallen oder nicht erreichbar sind, bleibt der Cluster voll funktionsfähig (mit der Möglichkeit, Daten zu ändern), solange mehr als die Hälfte aller Server verbunden bleiben. Auch wenn weniger als die Hälfte der Server erreichbar sind, reicht einer, um einen Client auf den neuesten Stand zu bringen.

Client

Der Windows-Client enthält eine volle Kopie der Datenbank für den Off-Line-Betrieb. Je nach dem Benutzer zeigt der Client einen eingeschränkten Teil der Daten an. Änderungen der Daten können online oder teilweise offline gemacht werden, müssen aber mit dem Server synchronisiert werden.

Der Client ist eine Windows-GUI-Applikation, bestehend aus einer einzigen Exe-Datei, und braucht keine zusätzlichen DLL's oder Software-Pakete installiert. Er kann auf jedem Microsoft Betriebssystem von Windows 98 SE aufwärts installiert werden.

Web-Interface

Das Web-Interface bietet parallelen Zugang zu Teilen der EIS-Funktionalität, die sich für Web-Browser eignet. Speziell Funktionalität, die jeder Bergretter brauchen kann (wie die Verwaltung der persönlichen Daten und Kursanmeldungen), ist am Web verfügbar.

Am Web ist auch das Content Management System zu finden, mit dem die Homepage der Organisation und die internen Informationsseiten verwaltet werden.

Design-Anforderungen

Datenschutz
Adressen und Telephonnummern sollen vor mißbräuchlicher Verwendung geschützt werden.
Datenzugriff im Einsatzfall
Im Katastrophenfall sollen alle Daten zugänglich sein. Beim regulären Einsatz sollen die notwendigen Daten leicht zu finden sein.
Verteilte Wartung und Datenpflege
Jeder Bergretter ist für seine persönlichen Daten selbst verantwortlich. Ortsstellenfunktionäre pflegen die Daten ihrer Ortsstelle.
Ausfallssicherheit
Sowohl die Kosten der Serverwartung als auch die Verfügbarkeit der zentralen Datenbank erfordern eine ausfallssichere Implementierung.
Geringe Netzwerkbelastung
Die Client-Daten sollten über ein Mobiltelephon oder eine andere Verbindung mit geringer Bandbreite aktualisiert werden können.
Leichte Installation
Die Bergretter sollen sich nicht um Softwareinstallation, sondern um Rettungseinsätze kümmern.

Komponenten und Größe:

Die folgenden Komponenten wurden bei dieser Applikation verwendet:
* WTL 7.0 als Client-GUI-Toolkit (braucht keine zusätzlichen Laufzeit-DLL's)
* EIS-DB (20.000 LOC) als integrierte Datenbank des Clients und Servers
* Transactor (45.000 LOC) als Replication Agent und Transaktionskoordinator
* Apache als Web-Server
* Debian GNU/Linux als Server-Betriebssystem
* Postfix als Mail Transport Agent
* PHP als Web-Programmiersprache
* SquirrelMail als Webmail Interface
* AMaViS, ClamAV als Virenscanner
* OpenLDAP für Mail und Web
* EIS-CMS (5.000 LOC) als Content Management System
* EIS-Web-Code (7.000 LOC)
* Client-GUI-C++-Code (25.000 LOC)
* Client-C++-Code (3.000 LOC)
* Server-C-Code (20.000 LOC)
Die Größen in LOC (Lines of Code) sind aktuell nach Stufe 2 der Implementierung.

Architektur-Überblick

Architektur

Implementierungs-Stufen

Die Implementierung erfolgt in fünf Phasen:
  1. Infrastruktur und Personalverwaltung (2003)
  2. Website Management (Content Management System) (2004)
  3. Ausbildungsverwaltung (2004)
  4. Materialverwaltung (2004/2005)
  5. Einsatzunterstützende Funktionalität (Logs, Planung) (2005)

Zahlen und Statistiken